Rund 350 Fahrer, 74 Autos, 30 Grad und 24 Stunden Action! Am vergangenen Wochenende fand das 24-Stunden-Rennen in Dubai statt. Benjamin Mazatis war mit Reiter Engineering im KTM X-Bow in der SPX-Klasse am Start. Erst kurz vor dem Rennen war der Bruckmühler von seinem Team als Fahrer angefragt worden und hatte spontan zugesagt.
Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Adam Galas, Jan Krabec und Nicolai Elghanayan war Mazatis angetreten, um in seiner Klasse aufs Podium zu fahren. Als schnellster Pilot des Teams wurde er ausgewählt, das Qualifying zu bestreiten.
Den Rennstart absolvierte Teamkollege Elghanayan, steuerte allerdings bereits nach 30 Minuten die Box an. Der KTM X-Bow-Motor hatte aus noch unerklärlichem Grund Feuer gefangen. Obwohl es fast aussichtslos erschien, begannen die Mechaniker die Reparatur und tatsächlich ging der KTM X-BOW rund sieben Stunden später zurück auf die Strecke. Ohne wirkliche Chance im Gesamtklassement zeigten Mazatis und seine Teamkollegen Kampfgeist und versuchten, wieder Boden gutzumachen. Dieser wurde nicht belohnt, denn nur eine halbe Stunde vor der karierten Flagge schied das Quartett endgültig nach einem weiteren technischen Defekt aus.
Drei Fragen an Benjamin Mazatis
Du durftest das Qualifying für dein Team bestreiten. War das eine besondere Herausforderung?
Schon, ja. Ich war im Training der Schnellste im Team und habe mich über meine Leistung für das Qualifying empfohlen. Meine Teamkollegen haben mich auch ausgewählt. Der Druck war für mich etwas höher als normal, denn ich hatte zusätzlich die Verantwortung für meine drei Kollegen. Es war auch nicht einfach, bei ca. 56 GT-Fahrzeugen eine freie Runde zu erwischen. Mit meiner schnellsten bin ich aber super happy. Ich hatte einen kleinen Rutscher und an einer Stelle Verkehr, aber es wären nur maximal noch zwei Zehntelsekunden drin gewesen.
Wie hast du euren zwischenzeitlichen Ausfall erlebt?
Wir waren alle noch voller Adrenalin, da das Rennen gerade erst losgegangen war, als Nicolai schon wieder an die Box abbog. Niemand hat wirklich daran geglaubt, dass es nochmal weitergehen würde – auch die Mechaniker selbst nicht. Trotzdem haben sie gearbeitet und es in der Nacht tatsächlich geschafft – sie haben wirklich eine wahnsinnige Leistung abgeliefert! Es lag eine unglaubliche Spannung in der Luft, als das Auto endlich ansprang. Obwohl wir chancenlos zurücklagen, waren wir alle motiviert, denn in einem 24-Stunden-Rennen kann man nie wissen, was noch alles passiert.
Wie war es, mit so viel Rückstand ins Rennen zu gehen?
Wir wussten natürlich alle, dass wir jetzt nicht mehr um ein Top-Ergebnis kämpfen können. Ziel war, ein bisschen zu testen und den Winterrost abzufahren – wobei das bei mir am Ende gar nicht nötig war. Uns ist eine recht gute Aufholjagd gelungen. In meinem Nacht-Stint war es etwas schwierig, weil vorne nicht alle Lichter gingen und ich die Kurven blind anfahren musste. Auch der Turbo ist erst später wieder gekommen. Als es hell wurde, ging es deutlich besser und wir konnten sogar Zeit auf unsere Verfolger rausfahren und waren absolut konkurrenzfähig. Leider nahm das Rennen trotzdem kein gutes Ende, weil wir eine halbe Stunde vor Schluss mit einem weiteren technischen Problem ausgefallen sind. Es tat mir vor allem leid für die Mechaniker. Sie hätten nach ihrer harten Arbeit die karierte Flagge verdient gehabt.