Für Benjamin Mazatis standen am vergangenen Wochenende zwei heiße Rennen im GT4 Central European Cup auf dem Programm. Auf dem Slovakiaring ging es für den Reiter Engineering-Piloten in die vorletzte Runde im engen Meisterschaftskampf. Neben zwei Podestplätzen gelang Mazatis mit seinem KTM X-Bow GT4 auch im richtigen Moment der entscheidende Schlag gegen Titelrivalin Marilyn Niederhauser.
Im zweiten Rennen am Sonntag überholte der Bruckmühler die Schweizerin in der vorletzten Kurve der letzten Runde. Mit diesem Last-Minute-Manöver für Platz zwei verkürzte er den Rückstand im Pro-AM Cup auf nur noch zwei Punkte. Gleichzeitig stellte er den zweiten Podestplatz im Gesamtklassement an diesem Wochenende sicher. Im Pro-AM Cup bedeutete dies erneut Platz zwei.
Bereits am Samstag zeigten Mazatis und sein Teamkollege Ilmari Korpivaara eine klasse Leistung. Am Start verlor der Deutsche zunächst ein paar Positionen an leistungsstärkere Autos verloren. Doch im weiteren Verlauf seines Stints kämpfte sich Mazatis wieder durchs Feld. Beim Überholen glänzte der Bruckmühler: Die präzisen Manöver kosteten kaum Zeit, sodass er das Auto auf Platz vier an seinen Teamkollegen übergeben hat. Das Duo beeindruckte und überquerte die Ziellinie auf Rang zwei im Pro-AM Cup. Dadurch verkürzten die Beiden den Rückstand in der Meisterschaft um 21 Punkte auf die Tabellenführung.
Beim Finale des GT4 Central European Cups vom 6. bis 7. Oktober 2018 in Zandvoort hat Mazatis somit alle Chancen auf den Gewinn des Pro-AM Cups. Die Vorzeichen für den 20-Jährigen stehen gut: Vergangenes Jahr fuhr er auf der Dünenachterbahn im GT4 European Series Northern Cup bei seinem stärksten Rennwochenende zweimal auf das Podest.
Drei Fragen an Benjamin Mazatis
Der Slovakiaring hat dich wieder voll ins Titelrennen gebracht. Wie fällt dein Fazit aus?
Wir sind mit diesem Wochenende wirklich überglücklich. Natürlich hatten wir uns vorgenommen den ersten Sieg zu holen, doch die beiden zweiten Plätze im Pro-AM Cup sind unglaublich viel wert. Es war ein fantastisches Wochenende, das etwas kompliziert begonnen hatte. In den Trainings sind wir wegen eines Defekts nicht viel gefahren, wodurch wir Zeit für die Setuparbeit verloren haben. Die Qualifyings waren mit den Plätzen sechs und acht nicht perfekt. Doch am Ende zählen nur die Rennen, in denen es die Punkte gibt – und dort haben wir geglänzt. Es war unser erfolgreichstes Wochenende.
Dein Überholmanöver im zweiten Rennen könnte für den Titelkampf am Ende entscheidend sein…
Das Rennen am Sonntag war eine echte Challenge. Nachdem ich das Auto von meinem Teamkollegen übernommen hatte, habe ich über 20 Sekunden auf unseren Meisterschaftskonkurrenten aufgeholt und erst in der vorletzten Kurve außenherum überholt. Für unsere Meisterschaftsambitionen war das ein wichtiger Big Point und es fühlt sich so an, als ob das Momentum nun auf unsere Seite gekippt ist.
Das Finale steigt in Zandvoort. Mit welcher Einstellung gehst du in die letzte Runde im Titelkampf?
Ich freue mich jetzt schon auf Zandvoort. Es ist die Strecke, auf der ich bisher am erfolgreichsten gewesen bin, denn ich stand hier bei jedem meiner Rennen bisher auf dem Podest. Diese Geschichte würde ich gerne weiterschreiben, indem ich mit dieser Meisterschaft ein Kapitel hinzufüge. Aber im Finale kann alles passieren. Es wird hart, jeder wird ein bisschen leiden und es wird sicher sehr emotional. Es wird der ultimative Showdown und ich könnte mir keine bessere Strecke dafür vorstellen. Ich bin bereit. Aber wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren und unseren Job machen. Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt.