Für Benjamin Mazatis stand am vergangenen Wochenende in Österreich das zweite Rennen im GT4 European Series Northern Cup an. Auf dem Red Bull Ring konnte der 19-jährige RYS Team Pankl-Pilot einen deutlichen Aufwärtstrend gegenüber dem Saisonauftakt in Misano verzeichnen. Zusammen mit seinem Teamkollegen Arne Hoffmeister gelang dem Rennfahrer aus Bruckmühl im KTM X-Bow GT4 erstmals der Sprung in die Top-10 des über 60 Fahrer starken Feldes.
Nachdem es im ersten Qualifying auf feuchter Fahrbahn mit Trockenabstimmung nur für den 23. Startplatz gereicht hatte, gelang dem Duo in Lauf 1 eine beherzte Aufholjagd. In einem ereignisreichen Rennen behielt Mazatis in seinem 320 PS starken Boliden die Nerven und holte in der ersten Rennhälfte bis zum Fahrerwechsel 14 Positionen auf. Damit legte er den Grundstein für einen starken achten Platz und die ersten vier Meisterschaftspunkte in dieser Saison.
Für den zweiten Lauf auf der Formel-1-Rennstrecke in der Steiermark gelang seinem Stallgefährten eine überlegene Pole Position. Mit dieser hervorragenden Ausgangslage lagen die Beiden zunächst im Kampf an der Spitze des Feldes. Kurz nachdem Mazatis das Auto übernommen hatte, beendete jedoch ein Defekt den Traum vom Podium. Beim nächsten Rennen auf dem Slovakiaring vom 15. bis 16. Juli will Mazatis wieder voll angreifen.
Vier Fragen an Benjamin Mazatis
Benjamin, Glückwunsch zu deinen ersten Meisterschaftspunkten im GT4 European Series Northern Cup. Das Rennen war ein hartes Stück Arbeit für euch…
Vielen Dank, es fühlt sich riesig an und ich bin super happy mit den Punkten. Das war in der Tat ein hartes Rennen. Am Start gab es gleich einen Schreckmoment, als vor mir zwei Autos kollidiert sind und ich durch die Wiese ausweichen musste. Das war wirklich Millimeterarbeit und leider wurde ich dadurch bis auf den letzten Platz durchgereicht. Durch das Safety Car blieb das Feld aber zusammen und ich startete nach der Neutralisierung eine Aufholjagd. Bis zum Fahrerwechsel bin ich wieder bis auf den 17. Platz nach vorne gefahren. Arne hat danach noch weitere Positionen gutgemacht und sich in der allerletzten Runde noch den achten Platz geschnappt. Wenn man den Rennverlauf sieht, ist das wirklich ein fantastisches Ergebnis.
Wie habt ihr den Grundstein für diesen Erfolg gelegt?
Definitiv beim Setup. Im ersten Training lief es zunächst nicht optimal und wir konnten erst in der zweiten Session an der Abstimmung arbeiten. Außerdem wurde danach noch einmal die Balance of Performance angepasst, wodurch die Arbeit aus dem Training nicht mehr dieselbe Aussagekraft hatte. Für das Qualifying mussten wir uns bereits am Vorabend auf ein Setup festlegen und haben uns für eine Trockenabstimmung entschieden. Das war ein ziemlicher Poker und im ersten Qualifying hatte ich durch den Regen damit einen großen Nachteil. Deshalb war auch nur der 23. Startplatz drin. Im Zeittraining für den zweiten Lauf hat es sich aber ausgezahlt und wir fuhren auf die Pole Position.
Im zweiten Lauf seid ihr lange Zeit um die Positionen an der Spitze gefahren, doch am Ende hat es nicht für das erhoffte Podium gereicht. Was ist passiert?
Wir wurden gleich am Start von ein paar Konkurrenten überholt, da sie aufgrund der Balance of Performance einen Top-Speed-Vorteil auf den Geraden hatten. Nachdem ich das Auto auf Platz vier übernommen hatte, bekam ich leider nach wenigen Runden starkes Übersteuern in den Linkskurven. Ich hatte einen schönen Kampf mit einigen meiner Reiter Engineering-Teamkollegen, doch dann kam es leider zu einem Defekt. Das ist sehr schade, denn wir hätten auf jeden Fall ein weiteres Mal in die Punkte fahren können.
In etwas mehr als einem Monat hast du auf dem Slovakiaring die Gelegenheit, die verlorenen Punkte wieder gutzumachen. Was erwartest du dir dort?
Ich bin dort erst einmal gefahren. Die Rennstrecke ist sehr anspruchsvoll, sie hat viele schnelle Kurvenkombinationen und ist dadurch sehr technisch. Mit dieser Charakteristik sollte sie aber gut zu unserem KTM X-Bow GT4 passen, weshalb ich mir gute Chancen auf weitere Punkteresultate ausrechne. Der Red Bull Ring war nicht die perfekte Strecke für uns und schon hier lief es sehr gut, deshalb bin ich für den Slovakiaring guter Dinge. Wenn alles perfekt läuft, können wir vielleicht sogar einen Angriff auf das Podium starten.