Ereignisreiches Debüt für Benjamin Mazatis bei den 24h Nürburgring

Nach der Fahrt durch die Boxengasse musste das Team rund um den Aston Martin mit der Startnummer 35 auf Angriff fahren und sich wieder von weit hinten durch das Feld kämpfen. Nach einer Stunde rangierte das Team bereits wieder auf Position 14.

Mazatis übernahm gegen 20:30 Uhr das Steuer des Aston Martin Vantage GT3, der sich zu diesem Zeitpunkt auf Position 17 befand. Genau zu den schwierigsten Wetterbedingungen. „Es begann stärker zu Regnen und die Streckenverhältnisse änderten sich von Kurve zu Kurve und von Runde zu Runde“, berichtet er. „Obendrein wurde die Strecke durch Unfälle mit Ölverlusten von Runde zu Runde immer schmieriger.“ Es entstand ein Reifenpoker, Walkenhorst Motorsport setzte auf Intermediates während andere auf Slicks oder Regenreifen unterwegs waren. „Ich lag lange hinter dem späteren 2. platzierten „Grello“-Porsche, der auf Slicks unterwegs war“, erzählt Mazatis weiter. „In den nassen Passagen stand er mir im Weg, unter trockenen Bedingungen hatte er einen klaren Vorteil.“
Dann kam die Dunkelheit und mit ihr der Nebel auf der 25,3 km langen Rennstrecke. Während die Nordschleife kaum betroffen war, wurden die Sichtverhältnisse auf dem Grand-Prix-Kurs immer schlechter. So passiert um 23:23 Uhr das, womit viele schon gerechnet hatten: Das Rennen wurde mit Roter Flagge unterbrochen und die Fahrzeuge in die Boxengasse zurückbeordert. Es war unmöglich weiterzufahren, da die Fahrer mit 270 km/h in eine weiße Nebelwand fuhren, ohne zu erkennen was vor ihnen los war. Schnell stellte die Rennleitung klar, dass vor sieben Uhr am nächsten Morgen nicht viel passieren würde. „Das war die notwendige und richtige Entscheidung der Rennleitung“, resümierte Mazatis.

Doch auch am nächsten Morgen hing der Nebel noch zu dicht über der Strecke. Erst um 13:30 Uhr ging es weiter: allerdings nicht mit Vollgas sondern hinter einem Führungsfahrzeug durch den immer noch dicken Nebel. Die Rennleitung hatte mitgeteilt, dass fünf Runden hinter dem Führungsfahrzeug absolviert werden und dann über den weiteren Verlauf entschieden wird. Doch der Nebel blieb und so wurde das Rennen frühzeitig um 15:05 Uhr abgewinkt. Doch das Eifelwetter setzte noch einen drauf: wenige Minuten nach Rennende zog der Nebel ab und es herrschte klare Sicht.

Für Benjamin Mazatis und die Walkenhorst Motorsport Crew endete das Rennen auf Rang 19. In der GT3-Wertung ohne Werksfahrer („SP9 Pro-Am“) sicherte sich die Mannschaft sogar Rang sechs.
Ein den widrigen Umständen geschuldetes Ergebnis und die geringe Fahrzeit ließ das Projekt unvollendet wirken. „Leider bin ich, wie drei der vier Fahrer unserer Mannschaft nur einen Stint gefahren“, resümiert Mazatis. „Das ist wirklich schade, wenn man bedenkt, wie viel man im Vorfeld investiert hat. Die Monate lange Vorbereitung. Die enorme Weiterentwicklung des Fahrzeugs durch Aston Martin. Da hat man nach dem Rennen irgendwie das Gefühl, mit leeren Händen dazustehen. Aber jetzt liegen ja noch weitere Rennen auf der Nordschleife vor mir, auf die ich mich sehr freue.“

Text: Stefanie Szlapka
Fotos: SWOOSH Motorsport Communications