Reiter Engineering-Pilot Benjamin Mazatis hat eine ereignisreiche Woche hinter sich. Nach seinem Sieg in der SP8T-Klasse im dritten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft reiste der Bruckmühler vergangenes Wochenende mit einer Menge Aufwind zurück an den Nürburgring. Diesmal ging es jedoch im Rahmen des dritten Rennwochenendes des GT4 Central European Cups auf die Grand-Prix-Variante des historischen Kurses in der Eifel. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Ilmari Korpivaara hieß es, wichtige Punkte zu sammeln und im Meisterschaftskampf zu bleiben.
Nach einer folgenschweren, unverschuldeten Berührung im ersten Rennen war an eine gute Endplatzierung – und wichtige Meisterschaftspunkte – nicht mehr zu denken. Korpivaara saß im ersten Stint hinter dem Steuer, als es zum Kontakt kam. Der Schaden ließ sich kurzfristig beheben. Als Mazatis ins Auto stieg, holte er alles aus dem KTM X-Bow, doch die Spur war zu stark verzogen, als dass er den großen Rückstand hätte aufholen können.
Im zweiten Rennen dann der Befreiungsschlag: Mazatis ging von Startplatz vier ins Rennen und ebnete mit einer starken Leistung den Weg für Platz drei. Damit machten der Bruckmühler und sein Teamkollege verlorenen Boden auf die Meisterschaftsführenden wieder gut. Mazatis gelang damit am vierten Rennwochenende hintereinander der Sprung aufs Siegertreppchen.
Als nächstes steht für den Reiter Engineering-Piloten das vierte Rennwochenende des GT4 Central European Cups auf dem Slovakiaring (18. bis 19. August) auf dem Programm. Die Strecke nahe der slowakischen Hauptstadt Bratislava zählt zu einer der Paradestrecken von Mazatis.
Vier Fragen an Benjamin Mazatis
Wie fällt dein Fazit nach dem Wochenende auf dem Nürburgring aus?
Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Wochenende zurück. Wir haben uns fest vorgenommen, Boden auf die Meisterschaftsführung gutzumachen, was uns leider nicht ganz gelungen ist. Nach den Problemen im ersten Rennen haben wir mit Platz drei im zweiten Lauf maximale Schadensbegrenzung betrieben. Das gehört zum Racing dazu. Man kann nicht jedes Wochenende vom Glück gesegnet sein. Nichtsdestotrotz bin ich guter Dinge, denn meine Paradestrecken mit dem Slovakiaring und Circuit Zandvoort kommen erst noch. Unser Blick ist nach vorne gerichtet und wir brennen richtig auf den Showdown im Kampf um die Meisterschaft.
Du hast im zweiten Lauf deine Podiumsserie fortgesetzt. Fünftes Podium beim vierten Rennwochenende – eine fantastische Leistung…
Darauf bin ich auch mächtig stolz, denn die Ergebnisse spiegeln sehr gut meine Weiterentwicklung als Rennfahrer wider. Ich bin im zweiten Rennen den ersten Stint gefahren. Die Bedingungen waren allerdings alles andere als einfach. Wir hatten bereits im ersten Rennen unseren letzten Satz frischer Reifen aufziehen müssen. Daher hatten wir einen klaren Nachteil gegenüber der Konkurrenz. Dennoch befand ich mich die ganze Zeit mitten im Kampf um einen Podestplatz. Mein Teamkollege hat dann am Schluss noch ordentlich gepusht und Platz drei nach Hause gefahren.
Im ersten Lauf kam es zu einer folgenschweren Kollision. Was ist passiert?
Mein Teamkollege Ilmari saß als Erster hinter dem Steuer. Er hatte einen Topstart. Später kam es zu einer Kollision, bei der unsere Spurstange beschädigt worden ist. Nach dem Reparaturstopp habe ich das Auto übernommen. Ich habe alles gegeben, aber durch die Kollision war das Auto alles andere als leicht zu fahren. Gleichzeitig zeugt es auch vom Kampfgeist von uns bei Reiter Engineering, auch nach so einem Rückschlag nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Wir blicken jetzt voller Motivation und Entschlossenheit auf die verbleibenden zwei Wochenenden und wir werden alles dafür tun, die Meisterschaft zu holen.
Du hattest auch einen spontanen Gaststart im dritten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft – wie lief es für dich?
Wir haben den Sieg in der SP8T-Klasse eingefahren. Es war ein klasse Rennen. Als ich das Angebot vom Team Pixum Adrenalin Motorsport bekommen habe, musste ich einfach zuschlagen. Zum einen liebe ich es, Rennen auf der Nordschleife zu fahren und zum anderen war das für mich die perfekte Vorbereitung für die verbleibenden Rennen, die diese Saison noch anstehen. Ich habe mir das Cockpit mit Uwe Ebertz und Manuel Amweg geteilt. Dafür, dass ich mit dem BMW M4 GT4 vorher so gut wie keinerlei Erfahrung hatte, ist der Sieg noch wesentlich wertiger.